2.3 Europäisches Währungssystem

EWS 1 (Europäisches Währungssystem)
Ein regionales Wechselkurssystem mit festen Leitkursen, in der sich im Jahr 1979 die meisten EG-Länder zusammenschlossen. Sie vereinbarten untereinander feste Leitkurse mit engen Bandbreiten nach oben und unten (Interventionskurse). Das Ziel war es, ein Währungssystem zu schaffen, das zu einer größeren inneren und äußeren Stabilität in den Mitgliedsstaaten führt bei festen, aber anpassungsfähigen Wechselkursen (bis 1999). Im Falle des Erreichens der Interventionspunkte der teilnehmenden Währungen sollte es wechselkursstabilisierende Maßnahmen wie Zinspolitische Maßnahmen geben.

EWS 2
Nach Ende der EWS1 trat das EWS 2 in kraft. Ziel des EWS 2 ist es, die neuen Euro-Länder über eine Währungsanbindung an den Euro an die EWU heranzuführen. Das EWS 2 ist wesentlich flexibler angelegt als das früherer EWS 1. Im neuen Wechselkursmechanismus werden die Leitkurse nicht mehr bilateral, sondern nur noch gegenüber dem Euro festgelegt. Der Euro gilt somit als „Leitwährung“. Die Standartbandbreiten sind normalerweise zwischen dem Euro und einzelnen nationalen Währungen breit (max. 15%). Übermäßige Wechselkursverzerrungen und –schwankungen sollen vermieden werden.

8. Wie eine Leitzinserhöhung wirkt

Leitzinserhöhung der EZB:

EZB:
– Leitzins wird angehoben
– Banken bieten höheren Mindestsatz
– Banken zahlen für Refinanzierung mehr Zinsen
– Geld wird für Kreditinstitute teurer
Banken:
– Verlangen höhere Zinsen für Kredite, weil sie mehr zahlen müssen um von der Zentralbank Geld zu erhalten
Vermögenswerte:
– höhere Zinsen vermindern die Gewinne kann zu Kursverlusten an Aktienmärkten führen
– Immobilienmarkt wird gedämpft, weil Immobilienkredite teuerer werden
– Höhere kurzfristige Zinsen steigen die langfristigen Zinssätze für Staatsleihen
Wechselkurs:
– höhere Zinsen locken Kapital nach Europa. Der Euro wertet auf.
Unternehmen:
– Firmen müssen höhere Zinsen für Kredite zahlen
– Rentabilität von Investitionen gerät unter druck, da höhere Rendite erwirtschaftet werden muss, um mind. Kosten zu decken
– Schacher Aktienmarkt erschwert die Kapitalaufnahme an Börse und reduziert die Investitionen
– Aufwertung des Euros schwächt die Exporte
Haushalte:
– Verbraucher zahlen höhere Zinsen für neue Kredite
– Rentabel Geld auf Sparkonto zu lassen
– Konsum wird gedämpft
– Wenn Zinserhöhung das Aktien und Immobilienvermögen vermindert wird der Konsum gedämpft
– Aufwertung Euro erhöht die Kaufkraft von Verbrauchern
Staat:
– Finanzierung durch Ausgabe von Anleihen
– Bei steigendem Zinsniveau muss er eine höhere Rendite bieten, um seine Papiere zu platzieren / Belastung für Etat.
Volkswirtschaft:
– Anhebung der Zinsen bremst die Konjunktur, da Konsum von Haushalten und UN zurückgeht.
– Das BIP sinkt bei einer Erhöhung des Leitzins um einen Prozentpunkt allein im ersten Jahr um 0,27 % / Arbeitslosigkeit steigt / Inflation wird jedoch gesenkt
– EZB meint, dass höhere Zinsen ihre Glaubwürdigkeit stärker wird  Wirtschaft kann von straffer Geldpolitik sogar angekurbelt werden, weil die langfristigen Zinsen niedrig bleiben.

2.4 Der Handel mit Devisen und Eingriff des Staates

Intervention
Staatlicher Eingriff in den Markt (z.B. Stürzung eines Wechselkurses) durch Ankauf oder Verkauf von Devisen. Interventionen führen zu unerwünschten Veränderungen der Geldmenge.